VERONIKA PLATZ - Not Welcome

NOT WELCOME

Das Projekt NOT WELCOME des Departments für Raum und Design Strategien setzt sich auseinander mit den verschiedenen Manifestationen des nicht willkommen sein in unserer heutigen Gesellschaft. Die Ereignisse der letzten Jahre haben verschiedene Antworten auf unsere Ängste produziert. Vom abgeschlossenen Privatgrundstück hin zur Gated Community, von der Schutzmauer hin zu Frontex, von „my-home-is-my- castle“ hin zur „Festung Europas“ – aus kleinen Abgrenzungen wurden große Systeme der Abwehr. In seinem Buch „Brasilianisierung“* stellt Ulrich Beck Ende der 90er Jahre die These auf, dass Europa in nächster Zukunft einen sozialen Wandel in Richtung einer zunehmend sozialen Ungleichheit durchgehen wird, mit einer zunehmenden Kluft zwischen Arm und Reich, einem Aufkommen einer informellen Wirtschaft und einem Scheitern des Versorgungsstaates. Die daraus resultierenden Konsequenzen sind mittlerweile eine reale Gefahr bzw. Herausforderung in Europa. Und genau diese Entwicklung wollen wir uns vor Ort in Brasilien anschauen um das Wissen, das wir im letzten Jahr angesammelt haben, zu erweitern und aus dieser Gesellschaft Aspekte herausgreifen, die man in verschiedener Weise in Österreich anwenden könnte. Nicht mit der Absicht die Lösung für das Problem zu zeigen, aber um mit unseren Ideen, Installationen und Arbeiten einige Denkanstöße an die Politik und unsere Gesellschaft zu liefern. Für die abschließende Ausstellung entstanden über 200 Handskizzen, die im Museo Sobrado in Fortaleza gezeigt wurden.

NOT WELCOME The project NOT WELCOME by the department of Space&DesignStrategies deals with manifestations of being not welcome in today´s society. In recent years we have experienced various responses to the fear that shakes our society. Private seclusion and gated communities, Frontex, slogans such as „my home is my castle“ and „Fort Europe“, all signify a move towards large-scale defence systems. Ulrich Beck writes in his book „Brazilianisation“, published during the 90s, that Europe will inevitably move towards a system of social injustice and larger gaps between rich and poor. He forecasts the upcoming of informal economies and the collapse of the social state. e consequences pose a real threat to Europe. We wanted to take a closer look at these developments in Brazil to find possible solutions to the problem, which we can apply in Austria. We do not maintain to find a solution, however we do want to provoke a thought process in politics and society. For the closing exhibition, more than 200 sketches were produced and exhibited in the Museo Sobrado in Fortaleza.